FIMEM gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung

Der Vorstand der FIMEM (Federation Internationale des Mouvement d´Ecole Moderne, Internat. Organisation der Freinet-Pädagog*innen) hat eine Stellungnahme gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung anlässlich des Todes von George Floyd verfasst. Hier ist es nachzulesen: antirafimem

Lernen und Lehren in Zeiten der Ausgangseinschränkungen 2020

Der herkömmliche Schulbetrieb geht davon aus, dass Aufträge genügen: die Lehrperson schafft an was zu lesen, schreiben, lernen sei und die Kinder lesen, schreiben, lernen.

In der herkömmlichen Schule wird selbstorganisiertes Lernen nicht vermittelt. Lehrer*innen geben nach einem vorgegebenen Lehrplan den zu lernenden Stoff vor und die Termine an denen dieser Stoff abgeprüft wird. Die kurzfristigen Konsequenzen für die Schüler*innen bei Nichterfüllen dieses Prozesses – den Lehrstoffes vorgetragen zu bekommen, die zugeteilten Aufgaben zu erledigen und das Faktenwissen bei den Prüfungsterminen zu reproduzieren – sind im Laufe des Schuljahres bessere oder schlechtere Noten. Langfristig bedeuten ein Versagen oder Verweigern bei dieser Art des Unterrichts den Schullaufbahnabbruch, demotivierte Menschen, Angst vor geistiger Anstrengung im weiteren Leben.

Dann kommt so ein Virus daher, die Schulen werden geschlossen und das Bildungsministerium verordnet E-Learning.

Die eine oder andere (Allgemeinbildende Höhere) Schule, die eine oder andere (Oberstufen-)Lehrer*in, mögen darauf vorbereitet gewesen sein, die meisten wahrscheinlich nicht. Erfahrungen mit dem Lehrbetrieb an den Universitäten zeigen, dass sogar Studierende damit überfordert sind, mit den Texten in den diversen Moodle-Plattformen und mit den Webinaren auf Jitsi und BlueButton zurechtzukommen.

Und die Pflichtschüler*innen? Weiterlesen

Manifest gegen den Qualitäts-Abbau in der öffentlichen Erziehung durch den weltweiten Neoliberalismus

Die TeilnehmerInnen der letzten Evaluations-Sitzung der FIMEM verabschiedeten einstimmig folgende Erklärung, die von allen teilnehmenden Bewegungen der FIMEM unterstützt wurde. Ähnliche Erklärungen – bezogen auf die Verschlechterungen in ihren eigenen Schulsystemen – sollen an die Regierungen ihrer Länder geschickt und in ihren Diskussionsforen und Kommunikationsnetzen verbreitet werden:

« Die 400 Personen, die in der Internationalen Begegnung der Freinet-PädagogInnen (RIDEF) in der Stadt León vom 23.7. bis zum 1.8. 2012 versammelt waren und die aus über 30 Ländern kamen, möchten gegenüber den Verantwortlichen in Erziehung,  Politik und im öffentlichen Leben  öffentlich protestieren gegen den brutalen Wandel des Erziehungssystems in Spanien, nicht nur in ökonomischer, sondern auch in ideologischer Hinsicht :

  • ·die fortgesetzten Streichungen im Erziehungsbudget
  • ·die Reduzierung der Anzahl der LehrerInnen-Stellen Weiterlesen

Februar-Stammtisch: Wochenpläne versus Freiarbeit- wie viel „frei“ geht sich aus?

Beim Stammtisch im Februar wird es um Gestaltung von Freiarbeit in der Praxis gehen. Wie geht es uns mit dem Anspruch, dass die Kinder frei arbeiten können, in der öffentlichen Schule?

Wir freuen uns, wenn du dabei bist!
Donnerstag, 2.Februar, 19.00 Amerlinghaus; 1070, Stiftgasse 8, in einem Seminarraum im 1.Stock.

Interessante Artikel zum Thema:
Falko Peschel: Offener Unterricht: Am Anfang oder am Ende ? Plädoyer für ein Überdenken „freier Arbeitsformen“
http://offener-unterricht.net/ou/start-offu.php?action=selbler

Falko Peschel: Offener Unterricht und lernschwache Kinder. Wieviel Struktur braucht das Kind?
http://offener-unterricht.net/ou/start-offu.php?action=mikros3

Pädagogische Invarianten

Invariante Nr. 1: Das Kind ist von der gleichen Natur wie wir.

Invariante Nr. 2: Größer sein heißt nicht unbedingt auch, sich über den andern erhaben befinden.

Invariante Nr. 3: Das Benehmen eines Kindes in der Schule ist eine Funktion seines physiologischen, organischen und konstitutionellen Zustandes.

Invariante Nr. 4: Niemand – weder Kinder noch Erwachsene- lieben es von einer Autorität kommandiert zu werden. Weiterlesen

Brief der FIMEM zur Unterstützung der Freunde in Tunesien – deutsche Übersetzung

Lieber sich opfern als leben in der „Hölle der Unmöglichkeiten“!

In Tunesien werden wir Zeugen von Verzweiflungsakten, von Aufständen, die im Blut erstickt werden!

Es gibt unterdrückerische und mörderische Gewalttaten als Antwort auf die Demonstrationen einer Jugend, die erbittert ist über Zurückweisungen und Demütigungen, die ohne Zukunft und ohne Hoffnung aufwächst!

Die Gewalttätigkeiten auf der Straße sind wie ein Spiegel, der  den herrschenden Klassen vorgehalten wird. Sie sind despotisch, grausam, blind und korrupt.

Der Präsident ist geflohen… Eine politischer Übergang ist im Gang, lässt aber viele Fragen offen. Wohin geht die Reise in der Zukunft?

Wir, Freinet-Lehrer und – Lehrerinnen aus aller Welt, engagierte Weiterlesen

Brief der FIMEM zur Unterstützung der Freunde in Tunesien

Januar 2011

Lettre de soutien de la FIMEM aux amis tunisiens.

S’immoler plutôt que de vivre dans « L’ enfer de l’Impossible ».

En Tunisie, des actes désespérés, des émeutes réprimées dans le sang !

Violences répressives et meurtrières en réponse à des manifestations d’une jeunesse exacerbée, reniée, humiliée, sans devenir et sans espoir ! Weiterlesen

Die Fähigkeit zur Anpassung…

Die Fähigkeit zur Anpassung wird heute zu einem der Gebote unseres Unterrichts

In der Vergangenheit änderte sich die Welt im Rhythmus von Jahrhunderten. Was man die Kinder lehrte, war noch dreißig Jahre später gültig.

Das, was wir heute unterrichten, gilt vielleicht in zwei oder einem Jahr schon nicht mehr. (…)

Das ist die neue Realität. Folglich müssen wir uns heute weniger darum kümmern, den Kindern Begriffe, Prinzipien und Kenntnisse beizubringen; wir müssen sie vielmehr darauf vorbereiten, sich mit Geschicklichkeit und Intelligenz an die sich bewegende Welt, in der sie sich bald integrieren müssen, anzupassen. Wir müssen die gültigen Prozesse vorbereiten, um diese Anpassungsfähigkeiten vorzubereiten.

aus: Elise Freinet: Erziehung ohne Zwang,

Klett/Cotta 1997 (2. Auflage), Seite 167f

Adler steigen keine Treppen

Der Pädagoge hatte seine Methoden aufs genauste ausgearbeitet; er hatte – so sagte er – ganz wissenschaftlich die Treppe gebaut, die zu den verschiedenen Etagen des Wissens führt; mit vielen Versuchen hatte er die Höhe der Stufen ermittelt, um sie der normalen Leistungsfähigkeit kindlicher Beine anzupassen; da und dort hatte er einen Treppenabsatz zum Atemholen eingebaut und an einem bequemen Geländer konnten die Anfänger sich festhalten.

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Verlasst die Übungsräume

Seien wir ehrlich: wenn man es den Pädagogen überlassen würde, den Kindern das Fahrrad fahren beizubringen, gäbe es nicht viele Radfahrer. Bevor man auf ein Fahrrad steigt, muss man es doch kennen, das ist doch grundlegend, man muss die Teile, aus denen es zusammengesetzt ist, einzeln, von oben bis unten, betrachten und mit Erfolg viele Versuche mit den mechanischen Grundlagen der Übersetzung und mit dem Gleichgewicht absolviert haben.

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